Knappe Niederlage in Rosellen
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Unter tatkräftiger Mitwirkung vieler Vereinsmitglieder am Sportplatzbau erfolgte 1958 die Einweihung des neuen Delrather Sportzentrums am „Zerrenger Busch“. Dieses NGZ Foto zeigt bei dieser Einweihung u. a. den Vorsitzenden des Fußballkreises Neuss/Grevenbroich Josef Schumacher, Betriebsleiter der Zinkhütte Grundmann, SSV- Vorstandsmitglieder Johann Blank, Willi Grief, Franz Hohmann und Leonhard Borghans und der ev. Pastor Platz.
Mit diesem geschafften Aufstieg in die 1. Kreisklasse, ging der Verein einer neuen Blütezeit entgegen.
Hatte man doch gerade erst einen neuen Sportplatz eingeweiht, plante man 1961 bereits ein Sportheim. Unter diesem Motto stand dann auch die Jahreshauptversammlung im Juli 1961, die folgende Neuwahl ergab.
1962 - den Plan „Sportheim“ hatte man noch nicht aufgegeben. Harmonisch und zielstrebig steuerte man auf dieses „Sportheim“ zu. Wie harmonisch und familiär der SSV- Vorstand in dieser Zeit zusammenarbeitete beweist, daß gar manch eine Vorstandssitzung im Hause des Kassierers Konrad Derichs stattfand.
Viele befähigte junge Spieler wuchsen danach in die 1. Mannschaft hinein und machten sie von Jahr zu Jahr stärker. Dem anfänglichen Zittern um den Klassenverbleib folgten gute Mittelplätze und schließlich 1964 die Vizemeisterschaft. 1966 errang man in der 1. Kreisklasse wiederum die Vizemeisterschaft und verpaßte den Aufstieg in die Bezirksklasse nur knapp.
Der Rheinische Anzeiger vom 12.8.1966 berichtete von der Jahreshauptversammlung des SSV ungewöhnlich ausführlich. Er berichtete u.a., daß der Verein neue Satzungen erstellt hat, um sich den Status „eingetragener Verein“ geben zu können, daß der 1. Vors. Johann Blank den Verein ins 40-Jährige führen wird, der Verein finanziell gesund ist, Franz Hohmann inzwischen 30 Jahre Kassierer ist und, das sei hier wörtlich zitiert “... Der SSV Delrath ist ein typisches Beispiel für die vielen Landvereine ist, bei denen der Amateurgedanke nicht zuletzt dadurch tiefe Wurzeln hat, daß den Mitgliedern und Aktiven der Griff ins Portemonnaie noch zugemutet werden kann. Der Verein lebt ausschließlich von den Spieleinnahmen und den Beitragsgeldem der Mitgliederschaft, und die Spieler der „Ersten“ müssen bei der geringen Zuwendung von praktisch 0,50 DM pro Auswärtsspiel die Fahrkosten aus der eigenen Tasche bezahlen“.
"Jetzt führt SSV Delrath die 1. Kreisklasse an"
"Tabellenführer SSV Delrath wahrte Chance"
Das waren die Schlagzeilen in der Presse Mitte der 60er Jahre. Leider blieb es nicht so. Unglückliche Umstände, viel Verletzungspech, Einberufungen zur Bundeswehr und das wegen des endgültigen Ausbaues der Delrather Sportplatzanlage notwendige Ausweichen mit den Heimspielen der Saison 1966/67 auf dem Platz der Sportfreunde Nievenheim, brachten ausgerechnet im Jahr des 40jährigen Bestehens den Abstieg in die 2 Kreisklasse. Ein bis zwei Siege in unglücklich verlorenen Spielen hätten auch in diesem Jahr den Klassenverbleib bedeutet. Aber mit „hätte“ und „wenn“ geht es nicht weiter. Immerhin hat sich der SSV Delrath von den vier seinerzeit gemeinsam aufgestiegenen Vereinen (RS Horrem. Rheinwacht Stürzeiberg SV Odesheim, SSV Delrath) am längsten in der 1. Kreisklasse gehalten. Die Freude über die neue repräsentative Sportplatzanlage und die Vorfreude auf das Sportlerheim, mit dessen Bau in Kürze begonnen wird, sollte dem Verein neuen Schwung verleihen und die Hoffnung auf den baldigen Wiederaufstieg stärken.
Der Nachwuchs des Vereins eröffnete für die Zukunft gute Aussichten, wenn er dem Verein treu bleibt. Noch nie war die Jugendabteilung mit 70 fußballbegeisterten Jungen so stark wie jetzt. Auch spielerisch haben sich vor allem die Knaben (D-Jugend) und die Schüler (C-Jugend) bestens bewährt. Beide belegten in Ihrer Gruppe jeweils den 2. Tabellenplatz. Die C-Jugend kämpfte sich ins Kreispokalendspiel durch und unterlag erst im in diesem Spiel dem TuS Grevenbroich. Mehrere Jungen wurden zu Auswahllehrgängen- und spielen herangezogen. Bei diesen Erfolgen knüpft die Jugendabteilung an viele ähnliche Erfolge in den vorhergegangenen Jahren an. Die D-Jugend z.B. wurde dreimal Meister der Gruppe Grevenbroich-Südost.
An dieser Stelle darf die Altherrenmannschaft nicht vergessen werden. Allein aus Freude am Sport trägt sie Samstag für Samstag Freundschaftsspiele gegen Mannschaften aus der näheren Umgebung aus und stellt im Vereinsleben einen ruhenden, festigenden Pol dar. (Siehe separaten Bericht)
Mit zwei Seniorenmannschaften, 1 Altherrenmannschaft und 4 Jugendmannschaften geht der SSV Delrath voller Hoffnung in die nächste Spielzeit und in einen neuen Abschnitt der Vereinsgeschichte.
Es ist fast selbstverständlich, daß auch die Geselligkeit im Vereinsleben nicht zu kurz gekommen ist. Neben zahlreichen geselligen Abenden fanden auch Fahrten nach Holland, zur Ahr, Berg. Land, nach Lützenkirchen und zuletzt zum hessischen Luftkurort Eichelsdorf statt. Jedesmal konnten dabei sportfreundschaftliche Beziehungen zu den dortigen Vereinen geknüpft werden.
Und nun steht der neue Sportplatz für den Spielbetrieb des SSV zur Verfügung. Der Ort Delrath hat sich inzwischen innerhalb der Gemeinde Nievenheim zu einem in sich geschlossenen Siedlungsgebiet entwickelt. Ein für Industrieansiedlungen geeignetes Gelände läßt erwarten, daß mit der Gesamtgemeinde auch Delrath in absehbarer Zeit über die heutigen 2300 Einwohner hinaus anwachsen wird. Dieser vorauszusehenden Entwicklung ist die fertiggestellte Sportplatzanlage angepaßt. Sie kann neben den großen und kleinen Feldspielen auch allen leichtathletischen Übungen dienen. Das Sportplatzgelände ist so angelegt, daß die vorhandene Kurzstreckenlaufbahn jederzeit zu einer Rundumlaufbahn erweitert werden kann. Es ist zu hoffen, daß mit dem Bau der geplanten und bereits finanzierten Umkleidehaus, das neben allen erforderlichen Räumen auch eine Platzwartwohnung enthält, bald begonnen wird.
Mit einem herzlichen Dank an die Gemeinde für diese vorbildliche Sportplatzanlage richten wir an alle Bürger Delraths die Bitte, die Anlage durch eigene sportliche und spielerische Betätigung zu nutzen und mitzuhelfen, daß sie in dem guten Zustand erhalten bleibt, in dem sie jetzt der Öffentlichkeit übergeben wird.
Im Jubiläumsjahr 1967 erlitt der SSV Delrath einen großen Verlust. Wenige Tage vor Beginn der Feierlichkeiten verstarb der langjährige 1. Vorsitzende Johann Blank. 12 Jahre stand er an der Spitze des Vereins, und in jeglicher Hinsicht haben ihm Delraths Sportler viel zu verdanken. Die Festschrift zum 40- jährigen-Jubiläum weist noch sein Geleitwort auf. Es wurde zum Vermächtnis für seinen geliebten SSV.
Die Nachfolge für den verstorbenen Vorsitzenden Johann Blank übernahm der stellvertretende Vorsitzende Herbert Kopenhagen. Der Verein sagte infolge des Todesfalles alle für das Jubiläum geplanten geselligen Veranstaltungen ab und beschränkte sich auf die Durchführung der Sportwoche.
Diese wurde eingeleitet durch die feierliche Übergabe der neuen Sportplatzanlage. Am 29. Juli 1967 nahmen die Delrather in Anwesenheit von Amtsdirektor Sticker, Bürgermeister Brand und Fußballobmann Höcky mit einem feierlichen Akt die neue Anlage in Betrieb, die Dank der Initiative und großzügigen Finanzierung durch die Gemeinde geschaffen wurde. Beim Umtrunk nach der Eröffnung nahm Delrath Vereins vorsitzender das Wort, dankte allen Stellen für die erwiesene Unterstützung und ernannte Amtsdirektor Sticker zum Ehrenmitglied des Vereins. Anläßlich der Sportwoche war der Zuspruch des Publikums ein guter, so daß man in jeder Hinsicht von einem erfolgreichen Ablauf der Jubiläums Veranstaltung sprechen darf.
Im Oktober beendete der SSV die Feierlichkeiten zum 40- jährigen Bestehen mit einem festlichen Abend im Saale des Vereinslokals „Zum Ännchen“. Der Vorsitzende Herbert Kopenhagen hieß alle Freunde des Vereins willkommen. In seiner Rede sprach er von stürmischen vier Jahrzehnten, die der Verein überlebt habe. Die Jahre seien mit Erfolgen und Niederlagen, die tapfer durchgestanden wurden, angefüllt gewesen. Darauf könne der SSV stolz sein. Der Kreisvorsitzende Schumacher überbrachte die Grüße des Fußballverbandes Niederrhein und des Westdeutschen Fußballverbandes. Der WFV verlieh die goldene Ehrennadel an F. Hohmann, K. Derichs, W. Grief, Th. Rapior, J. Lank, P. Engels, H. Faßbender; die silberne Ehrennadel an:
F. Vohns, H. Wyrwich, P. Faßbender, F. Hilgers, P. Rentergent, P. Wendeier, W. Grieß, F. Ebert, A. Haas, K. Eisenhut, H. Giesen, L. Blank, G. Blank, H. Blank, H. Temp, H. Bettin, J. Wolters, P. Deutzmann, H. Jakobs, H.W. Derichs, W. Bolle, R. Stodden, J. Frey, F. Jansen, S. Temp.
Der Vorsitzende ehrte zahlreiche Sportler mit dem Zeichen des Vereins. Aus der „wilden Elf4 von 1922 erhielten M. Zaum und J. Püllen die silberne Ehrennadel; aus dem ersten amtierenden Vorstand F. Schlüter und I. Ingermann die gleiche Auszeichnung. Ebenso J. Cremer, Joh. Cremer, A. Ingermann, R. Maurer, W. Lützler (Spieler der 1. Mannschaft 1927) ferner P. Engels, K. Derichs, H. Longerich, F. Longerich, W. Dohmen, W. Kirchartz, H. Philipp, W. Grief, J. Lank, St. Nowicki, F. Hermkes, J. Vossebrecher, H. Lindner, J. Offer, W. Schmitz, W. von der Weiden, H.W. Derichs.
Der MGV „Sangeslust“ Delrath, der Neusser Gesellenchor und die Musikkapelle Rheinklänge gaben festliche Beiträge zum offiziellen Programm, dem ein gemütliches Beisammensein folgte.
Der Vorstand im Jubiläumsjahr setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender Johann Blank, 2. Vorsitzender Herbert Kopenhagen, 1. Geschäftsführer Josef Vossebrecher, 2. Geschäftsführer Franz Esser, Spielausschuß Willi Grief, Helmut Wyrwich, Friedrich Vohns, 1. Kassierer Franz Hohmann, 2. Kassierer Willi Bonaventura, 3. Kassierer Willi Offer, 4. Kassierer Toni Haas, 1. Jugendleiter Heinz Giesen, 2. Jugendleiter Horst Bettin, 3. Jugendleiter Jakob Schlangen.
Erstmalig in der Vereinsgeschichte wurde eine Jugendmannschaft des SSV Delrath Kreismeister. Die C- Jugend konnte in der Spielserie 1966/67 diesen Erfolg für sich verbuchen.
Die Meisterschaft wurde gewonnen mit einem Punktekonto von 8:2 und einem Torverhältnis von 17: 9. Erheblichen Anteil bei der Erringung der Kreismeisterschaft hatte Trainer und Betreuer Jakob Schlangen. Die ausgezeichnet spielende Mannschaft konnte in diesem Jahr auch erstmalig den Kreispokal gewinnen. Das Endspiel wurde in Barrenstein bestritten und zwar gegen die Mannschaft des TuS Grevenbroich, die mit 4:2 geschlagen wurden.